Faire Woche 2020

Gleich mehrere Aktionen wurden von den Steuerungsgruppen der Fairtrade-Stadt und dem Fairtrade-Landkreis Neuwied während der deutschlandweiten Fairen Woche im September 2020 angeboten.

 

Den Start machte der Film im MinsKi, „The True Cost – Der hohe Preis billiger Kleidung“. Die Dokumentation legte den Fokus auf die verheerenden Auswirkungen der modernen „Fast Fashion“-Textilindustrie. Denn in Entwicklungsländern, in den die Mode überwiegend genäht wird, sind die hier bei uns selbstverständlichen Rechte wie Arbeiter- und Menschenrechte oder auch der Umweltschutz kaum gegeben.  

 

2020 Kinofilm MinsKi

 

Schon zum dritten Mal wurde ein „Konsumkritischer Stadtrundgang“ durch Neuwied angeboten, der dieses Mal drei verschiedenen Stationen beinhaltete. Im food hotel konnten sich die Teilnehmer davon überzeugen, dass hier Wert auf regionale und fair gehandelte Produkte gelegt wird, die auch probiert werden konnten. Höhepunkt war zudem die Präsentation des zweiten Fairtrade-Themenzimmers, das pünktlich eine Woche vor dem Rundgang fertiggestellt wurde und das Thema „Asien“ aufgreift. Als nächstes stand Rewe Müller auf dem Programm. Während eines Supermarktrundgangs wurden der Gruppe regionale und faire Produkte vorgestellt. Die Kooperationen mit heimischen Bauern und regionalen Produzenten wurden erfreulich aufgefasst. Es wurde aber auch über den zum Teil vorhandenen Siegelwirrwar aufgeklärt. Im Eine-Welt-Laden fand der Abschluss des Rundgangs statt, der mit 40 Jahren eines der ältesten Einzelhandelsgeschäfte in Neuwied ist. Hier wurde deutlich, dass Fairer Handel nicht als Konkurrenz zu heimischen Produkten zu sehen ist, sondern es darum geht, Kleinbauern und Plantagenarbeiter entsprechend Ihrer Arbeit zu entlohnen.

2020 Foto Stadtrundgang food hotel 800x600

2020 Foto Stadtrundgang REWE 1 800x600

2020 Foto Stadtrundgang Eine Welt LadenI

 

 

2020 Vortrag Faire Kleidung

Den Abschluss der Veranstaltungen in den Fairen Wochen bildete der Vortrag zum Thema „Chancen und Herausforderungen des Fairen Handels, insbesondere der Mode!“ von Dr. Hans-Georg Hansen. Entlang der neun Stufen der Textilen-Kette vom Anbau der Baumwolle über Entkörnung bis hin zum Gebrauch und der Entsorgung erklärte der Referent, welche Missstände und Situationen hinter unserer Kleidung stecken. Giftige Pestizide auf den Baumwollfeldern, Armutslöhne in den Bekleidungsfabriken, Arbeitsbedingungen und die geringen Durchsetzungsmöglichkeiten von Vereinigungsfreiheit. Viel ist schon über die sozialen und ökologischen Auswirkungen beim Anbau von Baumwolle oder dem Nähen unserer Kleider berichtet worden, aber geht es auch anders? Mit einem Vortrag, Kurzfilmen und Mode zum Anfassen konnte den interessierten Zuhörern einiges veranschaulicht werden.