Durch die Lokale Agenda 21 wurde die Kampagne "Fairtrade-Town" in Stadt und Kreis Neuwied vorangetrieben. Diese von dem Verein TransFair e.V. initiierte Kampagne hat zum Ziel, den Fairen Handel und fair gehandelte Produkte weltweit auf kommunaler Ebene bekannt zu machen und zu bewerben.
„Fairtrade-Towns“ fördern gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Personen aus der Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich für den fairen Handel in ihrer Heimat stark machen. Dadurch soll das Bewusstsein der Bevölkerung für gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen gestärkt und der Startschuss für ein faires, nachhaltiges Engagement in der Kommune gegeben werden.
Bundesweite Kampagne „Fairtrade-Town“
Der Agenda-Ring Rhein-Westerwald e.V. hat bereits im Jahr 2009 einen Antrag auf Beteiligung der Stadt an der bundesweiten Kampagne „Fairtrade-Town“ und zur Bewerbung um den Titel „Fairtrade-Stadt“ gestellt. Im Jahr 2016 wurde dann schließlich nach Anträgen der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen in Stadtrat und Kreistag beschlossen, dass Neuwied „Fairtrade-Stadt“ und „Fairtrade-Landkreis“ werden soll. Die erforderlichen Steuerungsgruppen wurden gebildet und auch Mitglieder des Agenda-Rings sind Teil hiervon, um die nachfolgend aufgelisteten 5 Kriterien auf dem Weg zur „Fairtrade-Town“ zu erfüllen:
- Beschluss des Stadtrates/Kreistags, den Titel „Fairtrade-Town“ anzustreben.
- Bildung einer lokalen Steuerungsgruppe, die die Aktivitäten vor Ort koordiniert
- In mind. 14 bzw. 29 Einzelhandelsgeschäften und mind. 7 bzw. 15 Gastronomiebetrieben werden fair gehandelte Produkte verkauft oder ausgeschenkt.
- In öffentlichen Einrichtungen, 1ner Schule, 1nem Verein und 1ner Kirche, werden fair gehandelte Produkte verwendet und Bildungsaktivitäten zum Thema „Fairer Handel“ durchgeführt.
- Die örtlichen Medien berichten über alle Aktivitäten auf dem Weg zur „Fairtrade-Stadt“.
Die für den Titel „Fairtrade-Town“ notwendigen 5 Kriterien sind inzwischen erfüllt, sodass am 21.02.2018 bei der gemeinsamen Auszeichnungsfeier von Stadt und Kreis Neuwied die Urkunden zur „Fairtrade-Stadt“ und zum „Fairtrade-Landkreis“ vom Ehrenbotschafter des Vereins TransFair e.V., Herrn Manfred Holz, an Oberbürgermeister Jan Einig und an Landrat Achim Hallerbach übergeben werden konnten.
Mehr Informationen zu den Unterstützern der Kampagne und den Aktionen der Steuerungsgruppen gibt es auf der Hompage Fairtrade-Stadt und Fairtrade-Kreis Neuwied.
Zur Zeit können wir uns in der Innenstadt in einem Schaufenster eines leerstehenden Geschäftes ein wenig über das Konzept Fairtrade informieren:
Dieser Artikel aus der Rheinzeitung gibt nähere Informationen dazu
Bilder von der Auszeichnungsfeier zur "Fairtrade-Stadt" und zum "Fairtrade-Landkreis" am 21.02.2018 in der VHS Neuwied
Landrat Achim Hallerbach und Oberbürgermeister Jan Einig freuten sich mit den Steuerungsgruppen von Stadt und Kreis über die überreichten Urkunden.
Manfred Holz (Ehrenbotschafter von TransFairt e.V.) übergibt Landrat Achim Hallerbach und Oberbürgermeister Jan Einig die Urkunden zum "Fairtrade-Landkreis" und zur "Fairtrade-Stadt"
Fairtrade-Bus
Seit Februar 2021 bedient der Fairtrade-Bus die Linie 103, die von Neuwied nach Dierdorf fährt. Den aufwendig und auffällig dekorierten Bus hat die Firma Zickenheiner kostenfrei zur Verfügung gestellt. Initiiert hat die Aktion die Fairtrade-Steuerungsgruppe von Stadt und Landkreis Neuwied. Auf dem folierten Fahrzeug befindet sich unter anderem ein QR-Code, mit dem man direkt auf die Internetseite „Fairtrade Stadt und Landkreis Neuwied“ gelangt. Aber auch die Fairtrade-Ziele sowie eine Weltkarte sind hier zu sehen, die die Länder aufzeigt, aus denen fair gehandelte Produkte kommen. Neben Fairtrade-Deutschland hat auch die Lokale Agenda 21 die Finanzierung dieser Aktion mit übernommen. Die Gestaltung und Folierung ist von der Firma Schiffel Werbetechnik.
November 2021
Stadt und Kreis Neuwied wollen Fairtrade-Kommunen bleiben
Verlängerung des Titels beantragt - Ausstellung zum Thema im Kreishaus zu sehen
Stadt und Landkreis Neuwied dürfen sich seit 2018 zu den „Fairtrade Towns“ zählen. Und das soll auch so bleiben. Daher haben Landrat Achim Hallerbach und Oberbürgermeister Jan Einig nun zum zweiten Mal die Verlängerung des Titels beantragt. Die beiden Verwaltungen stellen sich damit der Überprüfung durch die Kampagnenleitung „Fairtrade Deutschland“, ob sie weiterhin aktiv sind und die Ziele des Fairen Handels fortlaufend anstreben. „Unsere Kollegen haben mit großem Engagement viel auf die Beine gestellt. Wir sind daher sehr zuversichtlich, dass wir den Titel weiter werden führen dürfen“, sind sich die beiden Behördenleiter einig.
Vor dem Hintergrund der Titelerneuerung und der Arbeit der Kommunen im fairen Handel ist bis Ende November im Haupthaus der Kreisverwaltung Neuwied an der Wilhelm-Leuschner-Straße 9 die Fotoausstellung „Nachhaltig handeln – Arbeitsschwerpunkte von Fairtrade" zu sehen. „Die Fotos zeigen uns deutlich, wie Fairtrade die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung anhand verschiedener Arbeitsschwerpunkte umsetzt“, sagt Landrat Achim Hallerbach. Dazu zählen beispielsweise ein existenzsicherndes Einkommen, das Stärken von Kleinbauern und die Sorgfaltspflicht von Unternehmen für Menschenrechte und Umwelt.
Die Fairtrade-Bewegung lebt von lokalen Unterstützern. „Gastronomen, Einzelhändler, Kirchengemeinden, Schulen, Kindertagesstätten und Vereine können den fairen Handel in Stadt und Kreis Neuwied vorantreiben“, macht Oberbürgermeister Jan Einig deutlich.
In der „Fairtrade“-Steuerungsgruppe werden noch neue Mitstreiter gesucht. Entsprechende Anfragen beantworten Alena Linke von der Stadtverwaltung, Telefon 02631 802 639, E-Mail
Im Neuwieder Kreishaus informierte eine Ausstellung zu den Arbeitsschwerpunkten von Fairtrade.
Oberbürgermeister Jan Einig (von links), Gabi Schäfer, Alena Linke und Landrat Achim Hallerbach weihten sie ein.
April 2022
Zertifizierung erneuert: Neuwied ist „Fairtrade“
Stadt und Kreis Neuwied erhalten Gütesiegel für fairen Handel
Neuwied bleibt „Fairtrade“. 2018 erstmals errungen, haben sowohl Stadt als auch Kreis das Gütesiegel nun zum zweiten Mal bestätigt bekommen und dürfen sich damit weiterhin offiziell „Fairtrade-Stadt“ bzw. „Fairtrade-Landkreis“ nennen.
Der von „TransFair e.V.“ verliehene Titel steht für das Engagement im fairen Handel, für das (mindestens) fünf Kriterien nachweislich erfüllt werden müssen. Konkret heißt das unter anderem, dass Restaurants und Geschäfte fair gehandelte Produkte im Sortiment haben. Vereine und Unternehmen bieten Vorträge an, schulen ihre Mitarbeiter und präsentieren das Projekt. Auch die lokalen Medien berichten über die von der Steuerungsgruppe koordinierten Aktivitäten. Zudem geben auf den ersten Blick profane, aber sehr praktische Maßnahmen Pluspunkte: So trinken Landrat und Oberbürgermeister fair gehandelten Kaffee.
Die Steuerungsgruppen von Stadt und Kreis Neuwied haben in den vergangenen Jahren von einer engen Zusammenarbeit profitiert. So sind gemeinsame Internet- und Facebook-Auftritte entstanden, es gab „konsumkritische Stadtrundgänge“ mit Betriebsbesuchen und Vorträge sowie Kinofilm-Vorführungen zum Thema. Außerdem hat die Firma Zickenheiner einen Bus mit Werbung für den freien Handel foliert, der zwischen Neuwied und Dierdorf fährt. Für dieses Jahr soll nun ein Schwerpunkt auf den Nachwuchs gelegt werden: So ist angestrebt, „Faire Kitas“ zu zertifizieren.
Oberbürgermeister Jan Einig, Alena Linke und Wolfgang Rahn von Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt sehen die erneute Fairtrade-Zertifizierung von Stadt und Kreis Neuwied als Anreiz, den fairen Handel weiter zu fördern.
Die Steuerungsgruppe hat mit Kordula Honnef eine neue Sprecherin. Lesen Sie hier: Fairtrade.docx den Presseartikel dazu.
Landrat Achim Hallerbach und Gabi Schäfer von der Stabsstelle „Energie, Klima, Umwelt“ der Kreisverwaltung freuen sich, dass Kordula Honnef (Mitte) die Aufgabe als Sprecherin der Steuerungsgruppe des Kreises übernimmt.